Demografie Kanadas

Bevölkerungspyramide von Kanada (2018)

In Kanada lebten im Jahr 2021 knapp 37 Millionen Einwohner, womit das Land zu den 50 größten Ländern der Welt nach Einwohnerzahl gehört.[1] Gleichzeitig besitzt es die zweitgrößte Landfläche, womit die Bevölkerungsdichte zu den geringsten der Welt gehört. Ein großer Teil der Einwohner konzentriert sich auf die großen Städte Kanadas und weite Teile des Landes sind nahezu unbesiedelt. Kanada stellt eine ethnisch und religiös vielfältige und mehrsprachige Gesellschaft dar. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gilt das Konzept des Multikulturalismus als prägend für die Identität des Landes, in dem kanadische Ureinwohner, englisch- und französischsprachige Nachfahren europäischer Siedler und Einwanderer aus aller Welt zusammenleben. Der Einwandereranteil von Kanada gehört zu den höchsten der Welt und eine soziologische Studie aus dem Jahr 2014 kam zu dem Ergebnis, dass „Australien und Kanada unter den westlichen Nationen am empfänglichsten für Einwanderung waren“.[2] Gleichzeitig wird die hohe Anzahl an Einwanderern auch politisch kontrovers diskutiert, da sie eine rasche Änderung der ethnischen und kulturellen Zusammensetzung bewirkt.[3] Die Regierung Kanadas betreibt eine aktive Einwanderungspolitik und fördert die Migration von Fachkräften nach Kanada. In Zukunft könnten zudem durch die globale Erwärmung große Flächen von Kanada besser für Menschen bewohnbar werden. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts soll die Einwohnerzahl Kanadas laut Plänen aus regierungsnahen Kreisen auf 100 Millionen ansteigen.[4]

Kanada befindet sich trotz des vergleichbar hohen Bevölkerungswachstums in der fortgeschrittenen Phase des demografischen Übergangs. Die Fertilitätsrate pro Frau liegt seit den 1970er Jahren unterhalb des zur Bestandserhaltung notwendigen Niveaus und die Bevölkerung altert deshalb zunehmend. Die Lebenserwartung in Kanada gehört gleichzeitig zu den höchsten weltweit. Kanada zählt laut dem Index der menschlichen Entwicklung zu den am höchsten entwickelten Ländern der Welt und Kanada erreicht hervorragende Platzierungen bei verschiedenen Bildungs- und Gesundheitsindikatoren. Dennoch gibt es auch in Kanada soziale Probleme. Zu diesen gehören hohe Ungleichheit, Armut und Wohnungsmangel bzw. sehr hohe Immobilienpreise. Besonders unter sozialen Problemen zu leiden haben in Kanada die lange Zeit vom Staat diskriminierten kanadischen Ureinwohner. So haben diese z. B. eine geringere Lebenserwartung und eine erhöhte Suizidrate.[5]

Eine Volkszählung wird in Kanada alle fünf Jahre durchgeführt. Für die Erhebung der jährlichen Bevölkerungsschätzungen und zur Ermittlung von Daten zu Ethnien, Sprachen, Religionen und Abstammung ist die nationale Statistikbehörde Statistics Canada zuständig.

  1. Statistics Canada Government of Canada: Population and dwelling counts: Canada, provinces and territories. 9. Februar 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
  2. Andrew Markus: Attitudes to immigration and cultural diversity in Australia. In: Journal of Sociology. Band 50, Nr. 1, 1. März 2014, ISSN 1440-7833, S. 10–22, doi:10.1177/1440783314522188.
  3. Bruce Newbold: COVID-19 has hardened Canadian views on immigration. Abgerufen am 6. August 2021 (englisch).
  4. Canada should triple its population by 2100, says group founded by influential executives. Abgerufen am 6. August 2021 (kanadisches Englisch).
  5. Social Conditions of Indigenous Peoples in Canada | The Canadian Encyclopedia. Abgerufen am 6. August 2021.

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